03.12.2024 |
Das erste Spiel einer neuen Saison ist immer so etwas wie eine Standortbestimmung. Erst recht, wenn absolute Stammkräfte wie Dennis Pütz, Niklas Hertl, Henry Ely, Felix Reitz, Leon Lindemann, Hendrik Sommer, Valentin Esterhues und Joel Banthien, also fast eine komplette Mannschaft, aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zur Verfügung stehen. Die Aufgabe stellte sich demnach, neue Spieler wie Simon Busch-Torio, Kaspar von Glocke und Frederik Lonnes zu integrieren und, geführt von den Routiniers Luca Wild, Joel Correia und Jannis Collée, als Kollektiv diese Lücke zu schließen. Da war schon Spannung angesagt, zumal mit dem Nürnberger HTC ein bekannt starker Gegner wartete, der in der Vergangenheit schon des Öfteren ein Spielverderber für den WTHC war.
Flott ging es los und der Zuschauer rieb sich verwundert die Augen, wie schnell sich das Team auf den Gegner eingestellt hatte und von Anfang an eine gewisse Dominanz aufbauen konnte. Einzig die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig und so gelang es nicht, sich abzusetzen. Insgesamt fünfmal glich der NHTC eine Führung wieder aus. Besonders in Hälfte eins wäre deutlich mehr drin gewesen. Allerdings gefiel die Spielanlage. Ruhiger, konzentrierter Aufbau von Luca Wild und Joel Correia im Wechsel mit Simon Busch-Torio und Jannis Collée, dann der scharfe Pass in die Mitte, wo sich insbesonders Kaspar von Glocke und Frederik Lonnes mit ihrer Schnelligkeit und feiner Technik auszeichneten. Mit diesen beiden dürfte Trainer Stefan Zeller noch seine Freude haben. 3:3 stand es zur Pause. In der zweiten Hälfte stellte der NHTC um, griff offensiver an und sorgte so für eine gewisse Ausgeglichenheit.
Weil David Haas im Tor allerdings einen Sahnetag erwischte konnte der Gegner nicht entscheidend Kapital aus seinen Offensivbemühungen ziehen. Im letzten Viertel, als Nürnberg mal wieder ausgleichen konnte (5:5), stand das Spiel auf Messers Schneide. Man spürte, dass der nächste Treffer möglicherweise der spielentscheidende sein könnte. Dann kam die 55. Minute und der Auftritt von Luca Wild. Aus der eigenen Hälfte heraus startete er ein unwiderstehliches Solo in höchstem Tempo und final mit einem abgezockten Abschluss zum 6:5 – die Krönung einer super Leistung über 60 Minuten. Nun wurde es richtig aufregend, denn der NHTC nahm den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers heraus. Doch auch in Unterzahl auf dem Feld bewiesen die Männer von Trainer Stefan Zeller, dass sie auf eine solch kritische Situation eine Antwort hatten und definitiv nichts anbrennen ließen, im Gegenteil. Ein abgefangener Ball gelangte zu Nico Rothengatter, der Sekunden vor Abpfiff einen Konter mit seinem dritten Treffer zum 7:5 ins leere Tor abschloss. Kompliment an die Mannschaft, die in einem komplizierten Spiel, gegen einen starken Gegner, über die gesamte Spielzeit die Konzentration hochhalten konnte. Das macht Spaß auf mehr.