07.03.2025 |

Die 1. Herren des Wiesbadener THC folgten im Februar 2025 einer Einladung des Prime Minister‘s Youth Programme, mit dem die pakistanische Regierung die lange Zeit erfolgreiche Tradition des Hockeysports im eigenen Land wieder aufleben lassen möchte.

Nach Jahren des sportlichen Rückgangs – insbesondere aufgrund der Umstellung auf Kunstrasen und der politischen Isolation – wird durch das Prime Minister’s Youth Programme die internationale Zusammenarbeit gefördert, um das pakistanische Hockey zu neuem Erfolg zu führen. Vor allem soll es Jugendlichen in Pakistan durch Bildung und Sport ein besseres Leben ermöglichen.

Wiederbelebung der deutsch-pakistanischen Hockeybeziehungen

Khawaja Junaid, ehemaliger pakistanischer Olympionike und einer der Gastgeber der Reise des Wiesbadener THC, möchte mit der von ihm gegründeten Hockeyakademie einen wesentlichen Anteil daran leisten. Sein Ziel ist es, zusammen mit Junaid Chattah – ebenfalls früherer pakistanischer Hockeyspieler – den Nationalsport Hockey in Pakistan wieder zurück in die Weltspitze zu führen. Auch Stefan Blöcher, ehemaliger deutscher Hockey-Nationalspieler, spielt dabei eine zentrale Figur: Groß geworden im Wiesbadener THC und in Pakistan noch heute für seine außergewöhnlichen Dribbelkünste und seine Ballbeherrschung als Hockeyikone verehrt. Stefan Blöcher und Khawaja Junaid standen sich viele Jahre mit ihren Nationalmannschaften bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen gegenüber – heute verbindet sie eine tiefe Freundschaft, sie setzen sich gemeinsam aktiv für die Wiederbelebung der deutsch-pakistanischen Hockeybeziehungen ein.

Im Spätsommer letzten Jahres erhielt der Wiesbadener THC die Einladung mit der Herrenmannschaft nach Pakistan zu reisen, um neben einigen Hockeyspielen auch als Botschafter des Hockeysports aufzutreten. Nach einem Treffen mit den pakistanischen Organisatoren in Frankfurt war den Vertretern des Wiesbadener THC schnell klar, dass man sich diese einmalige Gelegenheit keinesfalls entgehen lassen möchte. „Auch die Spieler waren sofort begeistert und mit Hilfe von Mäzenen, Sponsoren und durch die Eigenbeteiligung der Spieler war die Finanzierung der Reise sehr zügig gesichert“, so Till Kowalczek, Leiter der WTHC-Hockeyabteilung.

Die Einladung zum Prime Minister’s Youth Programme des Wiesbadener THC beinhaltete auch die Teilnahme an einem Freundschaftsturnier, bei dem neben dem WTHC das niederländische Hockeyteam von HGC Wassenaar (Region Den Haag) sowie zwei pakistanische Mannschaften mitspielten.

Trainingseinheiten und Spiele im größten Hockeystadion der Welt

Nach einem überschwänglichen Empfang am Flughafen von Lahore ging es zu einer ersten Trainingseinheit in das weltgrößte Hockeystadion mit einem Fassungsvermögen von 50.000 Zuschauern – einem sehr beeindruckenden Erlebnis für die Mannschaften aus Deutschland und den Niederlanden.

Am folgenden Tag wurde das Vierer-Turnier mit dem Spiel des Wiesbadener THC gegen das Team des HGC Wassenaar in Anwesenheit von rund 3.000 frenetischen Zuschauern eröffnet – Gänsehaut inklusive, als die deutsche und die niederländische Nationalhymnen gespielt wurden. „Das waren Emotionen und Eindrücke, die man kaum in Worte fassen kann. Spätestens hier wurde uns allen klar, dass Hockey in Pakistan nicht nur ein Spiel, sondern absolute Leidenschaft ist“, so Stefan Zeller, Herrentrainer des WTHC. Auch der Kontakt mit den pakistanischen Fans vor und nach den Partien war jedes Mal besonders berührend – solche Momente sind unbezahlbar und zeigen, wie Sport Brücken zwischen Kulturen bauen kann.

Repräsentative Termine und pakistanische Kultur in Lahore und Islamabad

Neben dem sportlichen Programm galt es auch diverse repräsentative Termine wahrzunehmen. So fanden Empfänge beim regionalen Polizeichef von Lahore sowie beim Gouverneur der Region Punjab statt und es gab eine Einladung der niederländischen Botschafterin, an dem auch der pakistanische Innenminister teilnahm. Hier wurde den Delegationen aus Deutschland und den Niederlanden erneut die Bedeutung ihres Besuchs und die politische Aufmerksamkeit ihrer Reise in Pakistan bewusst.

Bei einer Tour durch die Altstadt von Lahore erfuhren die Gäste mehr über die Kultur des Landes und erlebten den alltäglichen Trubel in der mit ca. 14,5 Mio. Einwohnern zweitgrößten Stadt Pakistans hautnah. Auch hatten das deutsche und das niederländische Team in der zwei Stunden von Lahore entfernten Stadt Sialkot die Gelegenheit, eine Fabrik für Sportkleidung und Fußballzubehör, sowie MB Malik, einem Hersteller von Cricket-, Padel- und Hockeyschlägern, zu besichtigen.

Nach der Fahrt in Pakistans Hauptstadt Islamabad bestritten die vier Teams weitere Hockeyspiele unter den Augen des deutschen Botschafters Alfred Grannas sowie vielen Botschaftsmitarbeitenden und ihren Familien. Auch das Medieninteresse war groß und zahlreiche Fernsehteams des Landes übertrugen die Spiele im pakistanischen TV.

Ermöglicht haben diese großartige Reise mit vielen Eindrücken unsere Sponsoren, bei denen wir uns sehr herzlich bedanken möchten: